Soma- Psyche, Körper beeinflusst

 

 

von Anne Stoller Bongartz
9. September 2024

Es ist 10:30 morgens.
Ich stehe im Tanzraum mit den anderen Kursteilnehmerinnen. Wir sind alle 50 plus.

Plié-  Dégagé-  Plié

Draussen scheint die Sonne. Ich habe noch den Geschmack des Pausenkaffees im Mund. Ich versuche, die Spannung in meinem Körper zu halten, damit ich nicht umfalle bei der Arabesque. Wo bin ich hier gelandet?

Die klassische Musik hebt meine Stimmung. Virtuos gespielte Klavierstücke. Einige auch verträumt. Die sind für die Port de bras.

Eigentlich habe ich mich für «Meditation des Tanzes» angemeldet. Ich liebe diese Kreistänze.
Sie lassen meine Seele tanzen, erheben meinen Geist.

Ich liebe die Gemeinschaft im Kreis.
Als ein Miteinander kreisen wir um dasselbe Zentrum. Wie im Leben auch.
In der Mitte das grosse Geheimnis. Auf der Kreisbahn unser Leben mit Freude, Trauer, Angst, Vertrauen.

Nun stehe ich mit 20 anderen Frauen in Raum und übe mich in klassischem Ballett. Als Kind damals, habe ich mich dagegen entschieden. Ich wollte keine rosa Rüschchen tragen und in Schuhen tanzen. Ich entschied mich damals für den modernen Tanz. Parallelen gibt es da natürlich schon. So verstehe ich den Wortschatz des klassischen Balletts. Ein Vorteil.

«Ich richte die Menschen auf» hat meine Lehrerin gesagt. Friedel Koke, die Begründerin von «Meditation des Tanzes». Sie unterrichtet international. Und tatsächlich: in ihrem hohen Alter ist sie immer noch aufgerichtet. Das ist nicht selbstverständlich.

Die Ballettstunde schreitet voran. Ich habe mich darin ergeben. Und siehe da- es fühlt sich gut an…

Die Spannung in meinem Körper und die Aufrichtung bewirken in mir eine innerliche Aufrichtung. Die Vertikale wird spürbar. Die Horizontale wird spürbar. Diese klaren Orientierungen im Raum.

Im Gespräch erfahre ich von den anderen Frauen, dass sie das Ballett schätzen, weil es Ihnen ein gutes Gefühl gibt. Es erhebt den ganzen Menschen.

Der Tanz verändert die Menschen. Die Freude beginnt aus den Augen zu blinken, die Körperhaltung wird selbstbewusster und die Gespräche werden mitfühlend. Die Menschen blühen auf.

Der Körper beeinflusst die Psyche. Das ist eindeutig sichtbar.
Die Ballettübungen sind aufgesetzt und wirken von aussen nach innen. Da ist keine Philosophie dahinter wie im Qigong oder anderen achtsamen Bewegungsdisziplinen. (Falls Du anderer Meinung bist, schreib mir gerne!). Die Übungen ertüchtigen den Körper. Und doch wirken sie nach innen. Und lassen die Seele irgendwann nach aussen strahlen.

Manchmal ist es schwierig, Gedanken und Gefühle zu verändern. Ein Schicksalschlag, Arbeits(über)forderung, Auseinandersetzung. Es kann uns zu Boden drücken, uns krümmen.

Vielleicht kann uns da der Körper zu Hilfe kommen?
Um die Gedanken und Gefühle erträglicher zu machen oder sie zu verändern?!

Probiere es aus!

Lies den «Funken» und teste die stimmungsaufhellende Wirkung. Der Körper löst Deine Probleme nicht, aber er unterstützt Dich dabei mit guter Energie.

Eine Balletttänzerin werde ich deshalb nicht 🙂 Aber ich bin froh, diese Erfahrung zu haben. Der Körper und die Psyche sind nicht voneinander trennbar. Sie beeinflussen sich in jedem Moment.

Achtsamkeit ist der Schlüssel, um wahrzunehmen, was gerade ist. Wie sitze ich? Wie stehe ich? Wie ist meine Haltung?
Nur durch Wahrnehmung kannst Du etwas verändern und Dich positiv beeinflussen, z.B. über den Körper. Übe mit mir „Die zehn Samen der Achtsamkeit“, in den Alltag gut integrierbare Übungen. Hier (klick) erfährst Du mehr darüber.

Herzlich

Anne

PS: Möchtest Du mit mir im Kreis tanzen? Diese wunderbare Erfahrung mit anderen Menschen teilen?
Es braucht gar keine Vorkenntnisse. Im Kreis wirst Du mitgenommen und getragen. Hier (klick) kannst Du Dich informieren über meinen Tanzkreis in Basel, die Tanztage und die Tanzferien in Zypern. Ich freue mich darauf, mit dir zu tanzen!

Der Funke

Mondmeditation

Wie fühlst Du Dich in diesem Moment? Wie ist Deine momentane Haltung?

Probier es aus:

Setze Dich gerade hin und lehne mit dem Rücken am Stuhl an.

Stelle beide Füsse auf den Boden.

Richte den Blick für einen Moment zum Himmel.

Rolle Deine Schultern nach hinten und öffne den Brustkorb.

Atme tief durch die Nase ein und durch den Mund aus.

Schau um Dich. 

Fühle die Atembewegung im Körper.

Strecke beide Arme zum Himmel, atme ein und senke sie wieder mit dem Ausatmen. Wiederhole dies so oft Du möchtest.

Wie fühlst Du Dich nun?
Schreibe mir gerne über Deine Erfahung (klick)