Wenn Gott lebt – wo eigentlich?
Ein Weg mit den Großen Exerzitien im Alltag
Lebt Gott?
Und wenn ja – wo lebt er?
In dir? Um dich herum? Oder irgendwo weit weg, hinter allen Dingen?
Kennst du Gott – oder glaubst du nur an das, was man dir erzählt hat?
Die Spur des Göttlichen im Alltag
Vielleicht spürst du manchmal eine Kraft, die dich berührt, obwohl du keinen Namen dafür hast. In besonderen Momenten in der Natur, im Zusammensein mit Menschen oder wenn gar keine Gedanken in dir sind.
Vielleicht suchst du nach dieser Kraft auch im Alltag, weil du hoffst du, dass da mehr ist als Funktionieren, Pflichten und Routine. Du suchst diese Kraft, diesen Spirit, weil er sich gut anfühlt und dir Freude schenkt. Den Spirit für deinen Alltag, der dich lebendig hält.
Alltags-Spiritualität
Schon seit vielen Jahren gehe ich meinen Weg mit der Spiritualität im Alltag. Für mich ist sie eine wahre Meisterdisziplin. Im Kloster fällt es leichter, sich hinzugeben, sich auf Gott auszurichten, zu meditieren und den Alltag draußen zu lassen. Doch im echten Leben begegnen dir Gefühle, Pflichten, Erwartungen, Unruhe – all die kleinen und großen Herausforderungen, die dich immer wieder prüfen. Gerade dort aber, mitten in diesem Alltag, zeigt sich die gelebte Spiritualität.
Für mich bedeutet Spiritualität im Alltag: achtsam sein. Lauschen. Wahrnehmen. Mich selbst spüren, bevor ich funktioniere. Den Tag nicht nur abarbeiten, sondern bewusst betreten. Agieren können, statt reagieren.
Spiritualität ist nicht das Besondere, sondern das Essentielle. Sie zeigt sich im achtsamen Abwasch, im mutigen Nein, in einer erfüllenden Begegnung. In jedem gegenwärtigen Augenblick. Es ist deine Verbindung zu dir selbst und der Welt.
Exerzitien im Alltag
Nun habe ich mich entschlossen, bei den grossen Exerzitien im Alltag nach Loyola mitzumachen. Exerzitien sind spirituelle Übungen – ein innerer Trainingsweg. Sie bestehen aus Stille, Reflexion, Gebet oder Achtsamkeit und helfen dir, deine eigenen Gedanken, Gefühle und Impulse besser wahrzunehmen. Falls dir der Begriff ‚Exerzitien im Alltag‘ neu ist: Hier gibt es eine gute Übersicht.
Wer war Ignatius von Loyola?
Ignatius von Loyola (1491–1556) im Baskenland, gründete 1534 den Orden der Jesuiten. Er zählt zu den christlichen Mystikern. Ein Mann, der davon spricht, dass der Mensch Gott in sich erfahren kann.
Ich staune, dass er mit diesem Ansatz während der Zeit der Inquisition nicht verbrannt wurde. Denn seine Botschaft stellt das Verhältnis zwischen Kirche und Volk auf den Kopf. Die unmittelbare Gotteserfahrung ist somit nicht nur das Privileg weniger Auserwählter, sondern ein Weg für jeden Menschen. Eine Erfahrung, die nicht von außen gesteuert wird, sondern im Inneren wächst. Wie revolutionär muss das gewesen sein!
Tatsächlich stand er mehrmals vor der Inquisition – wurde glücklicherweise jedes Mal freigesprochen und später sogar für heilig erklärt. Mehr über Ignatius von Loyola findest du hier.
Von der Klosterpraxis zum Alltag
Die Exerzitien, die er schrieb, waren ursprünglich für das Kloster gedacht – für Menschen, die sich wochenlang zurückziehen konnten. Dass heute Frauen aus allen drei Landeskirchen der Schweiz daraus ein Arbeitsbuch für den Alltag gestaltet haben, berührt mich sehr (Link). Es ist kein Zufall: Frauen wissen, was es bedeutet, inmitten von Familie, Verantwortung, Arbeit und Fürsorge ihren Platz zu finden. Sie können nicht einfach 30 Tage „verschwinden“. Also holen sie den spirituellen Weg mitten ins Leben hinein. Und ich finde, genau das entspricht der Botschaft von Ignatius selbst: Gott begegnet dir dort, wo du lebst.
Mein halbes Jahr mit den Exerzitien
Ich bin neugierig, wie dieser Weg mich in meinen innersten Kern begleitet – und ob ich die sechs Monate durchhalten werde!
Möchtest du mich begleiten?
Vielleicht gehst du ein Stück mit mir. Im Newsletter „Funkenpost“ werde ich ab und zu über meinen Weg berichten. Du kannst ihn abonnieren.
Vielleicht magst du mir schon jetzt etwas erzählen:
Wie zeigt sich Spiritualität in deinem Alltag?
Wann berührt dich etwas so sehr, dass du innehaltest?
Und wonach sehnt sich dein Inneres heute?
Ich freue mich, von dir zu lesen!
herzlich Anne
Der Funke
Besser fühlen!
Manchmal braucht es nur einen kleinen Moment, um wieder bei dir anzukommen. Wenn du magst, probiere diese kurze Übung aus – sie dauert weniger als zwei Minuten:
1. Halte einen Moment inne.
Setz dich hin oder bleib stehen. Spür den Boden unter deinen Füßen.
2. Atme tief ein.
Lass den Atem weit werden. Beim Ausatmen: Schultern sinken lassen.
3. Leg eine Hand auf dein Herz.
Frag dich leise: „Wie fühle ich mich?“
4. Benenne ein einziges Gefühl.
Egal welches. Ruhe. Druck. Freude. Leere. Alles darf sein.
5. Lass es fünf Sekunden da sein.
Ohne es verändern zu müssen.
6. Atme noch einmal bewusst.
Und sag innerlich: „Ich bin da.“
Ein kleiner Schritt – aber oft ein großer Unterschied!
Öffnungszeiten
Di, Mi, Fr
08:00 – 12:00 & 13:00 – 18:00
Termine ausserhalb der Öffnungszeiten nach Absprache.
Bitte hinterlasse mir eine Nachricht, da ich während einer Behandlung das Telefon nicht persönlich abnehmen werde. Danke!
Kontakt
Gesundheitszentrum
Hardstrasse 126,
4052 Basel
Praxis Gempen
Breitweg 6,
4145 Gempen
Tel +41 77 488 79 23
mail: annestoller@sunrise.ch
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